Donnerstag, 26. Mai 2011

Google Wallet

Google wird angeblich heute seinen neuen Dienst „Google Wallet“ an den Start bringen. Auf einem Google-Pressetermin in New York soll das Handybezahlsystem der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Details liegen auch uns bislang noch nicht vor, doch klar mittlerweile, dass das Mobile Payment System mit der NFC Technik arbeiten wird.

Mit Google-Diensten bezahlen?

Unter NFC versteht man die so genannte Near Field Communication. Also soviel wie Kurzstrecken-Kommunikation. Sie ist ein Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Entfernungen auf der Frequenz um die13,56 MHz. Beim NFC sieht man eine Entfernungen bis maximal 20 Zentimeter vor. Normaler Weise sollte der Abstand zwischen dem Handy und einem Empfangsterminal aber vier Zentimeter betragen. Der NFC Standard ist eine Weiterentwicklung der schon bekannteren RFID-Tags, die bereits in einigen Bereichen die Barcodes zur Warenidentifizierung in Logistikketten abgelöst haben. Kommt der RFID-Chip mit seiner Antenne in ein elektromagnetisches Feld eines Lesegerätes (Terminal), wird der Chip aktiviert geschaltet und beginnt die Kommunikation mit dem Lesegerät aufzubauen und tauscht verschlüsselte Daten aus. Bei Handys kann der NFC-Chip sowohl die Funktion des passiven Tags als auch die des Lesegerätes einnehmen.

Sieht so zukünftig das Einkaufen aus?

Über die Kommunikationverbindung von NFC-Handy und dem Bezahlterminal kann ein Bezahlvorgang eingeleitet werden. Entweder über ein vorhandenes Kreditkartenkonto, zum Beispiel aber auch über die Mobilfunkrechnung. Hier wird es eigentlich erst interessant.

Angenommen:
Ein Kunde mit einem NFC-Handy betritt ein Kaufhaus. Über den NFC-Chip im Handy wird er beim Bezahlen per Abgleich mit seiner Einkaufshistorie als Vielkäufer mit einer Vorliebe für teure Uhren erkannt. Nun wird auf dem Werbedisplay, auf dass er sich zubewegt, speziell für ihn das Angebot einer soeben neu erschienenen Uhr angezeigt. Durch die Integration des NFC-Chips mit der Rechenleistung eines Smartphones sind weitaus komplexere Applikationen möglich, als mit den schon bekannten NFC-Bezahlkarten realisiert werden konnten.
Darüber hinaus können NFC-Handys auch die Funktionen von Gutschein- oder Bonus-Karten sowie von Zugangskontroll-Systemen oder elektronischen Eintritts- und Fahrkarten übernehmen. Google ist nicht das einzige Unternehmen, das die Einführung von NFC-Systemen voranbringen will. Samsung und Visa werden zu den Olympischen Spielen 2012 einen Bezahldienst mit Nahfunktechnik anbieten. Auch Geräte mit Microsofts Windows Phone 7 sollen NFC-Chips bekommen. Die Deutsche Telekom hatte Mitte Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona ebenfalls einen mobilen Bezahldienst via NFC angekündigt. Die sogenannte Handy-Brieftasche - "Mobile Wallet" - soll noch dieses Jahr in Deutschland und Polen starten.

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