Montag, 24. August 2009

Glühbirne wird durch Energiesparlampe ersetzt

Kurz vor dem Auslaufen des Vertriebs für die alt bekannten Glühbirnen ist die Engeriesparlampe in aller Munde. Ab dem 1. September werden alle Varianten der 100-Watt-Glühbirne sowie alle mattierten 60 und 40-Watt-Birnen aus dem Warensortiment der Geschäfte verschwinden. Viele Bürger decken sich vorsorglich mit Glühbirnen ein, sodass der Einzelhandel von Hamsterkäufen spricht.

Bis 2012 sollen nach der EU Richtlinie die energiefressenden Leuchtmittel schrittweise abgeschafft werden.

An sich ist dieser Schritt schon in die richtige Richtung. Denn wer sich einmal den Wirkungsgrad einer Glühlampe angesehen hat der weis, dass nur 5% der elektrischen Leistung in Licht umgesetzt. Die restlichen 95% davon werden von dem Glühwendel, der aus einer Wolfram-Legierung besteht, in nutzlose Wärme umgesetzt. Die hohen Temperaturen sind jedoch nicht ungewollt. Dadurch wird erreicht, dass das Strahlungsmaximum vom Infrarotbereich (Wärmestrahlung) in den Bereich des sichtbaren Lichtes verschoben wird. Dadurch entsteht das für uns gewohnte “warme”, sonnenlichtähnliche Licht der Glühlampe.

Die Technik der Glühlampe die sich Thomas Alva Edison bereits 1880 Patentieren lies stellt nicht mehr den Stand der heutigen Technik dar. Die Glühbirne wurde im Laufe der Jahre immer wieder verbessert und die Lichtausbeute konnte erhöht werden. Die relativ hohen Wärmeverluste können jedoch nicht vermieden werden.

Darauf zielt nun die EU-Richtlinie ab und möchte die Glühlampe durch effektivere Energiesparlampen ersetzen. Die Kompaktleuchtstofflampen, im Volksmund auch Energiesparlampen genannt, verbraucht weniger elektrische Energie.

Natürlich lässt sich der moderne Mensch nicht einfach etwas neues aufdrängen und möchte das alt bekannte beibehalten. Da wird dann diskutiert und ungenaue, technisch falsche Vorurteile verbreitet. Energiesparlampen sind nichts anderes als die Leuchtstofflampen wie sie jeder aus dem Büro oder der Werkstatt kennt. Diese Art von Leuchtmitteln die sich 1938 kommerziell durchsetzte wird zu 70% der Lichterzeugung verwendet.

Da die traditionelle Glühbirne fast ausschließlich im privaten Bereich (Wohnung) eingesetzt wird ist hier der Verbraucher hellhöriger als wenn er an seinem Arbeitsplatz eine neue Lampe bekommt. So werden dann oft Vorurteile Verbreiten:

Öfters ein und Ausschalten verkürzt die Lebensdauer der Lampe

Hierzu muss man wissen, dass es auch verschiedene Arten der Kompaktleuchtstofflampen gibt. Dieses Problem tritt nur bei sofortzündenden Sparlampen auf, bei Lampen mit Vorheizung wirkt sich das Schaltverhalten nicht auf die Lebensdauer aus. Diese beginnen jedoch durch das Vorglühen etwas später zu leuchten. Wobei wir hier nur von 0,2 – 2 Sekunden sprechen. Hier sollte der Anwender einen Kompromiss eingehen oder auf ebenfalls bereits erhältliche schaltfeste und sofort leuchtende Exemplare die jedoch teurer sein dürften zurückgreifen.


Flimmern und Blitzen

Das Blitzen wie wir es von den großen, geraden Leuchtstofflampen kennen verhindert das eingebaute EVG (Elektrisches Vorschalt Geräte). Früher wurde hier eine Drossel (elektr Spule) und ein Bimetall Starter verwendet, dadurch entstand der Karakteristische Zündvorgang. Auch das Flimmern das bei der doppelten Netzfrequenz (100Hz) auftrat und einen Stroboskopeffekt erzeugte tritt bei den EVG’s nicht auf.

Elektrosmog

Das vorhergehend erwähnte Vorschaltgerät arbeitet mit einer Wechselspannung mit 45 kHz. Manche Kritiker nennen dies als Grund für eine erhöhte elektromagnetische Abstrahlung. Da aber grundsätzlich durch die Kompaktleuchtstofflampen weniger Strom aufgenommen wird, kann man davon ausgehen das die Abstrahlung vergleichbar oder sogar geringer als bei anderen elektronischen Geräten ist.

Höherer Energieverbrauch beim Start


Das Stimmt zwar, aber da beim Start nur kurzfristig (100 Millisekunden) nicht mehr 50 Watt elektrische Leistung aufgenommen werden, sind die Lampen dennoch sparsamer als die traditionellen Leuchtmittel.

Die Kalte Lichtfarbe hält uns tagelang wach

Wieder ein Vorurteil das sich nicht halten lässt. Die Kompaktleuchtstofflampen sind in verschiednen Lichtfarben erhältlich. Während es bei der Glühbirne nur eine „Lichtfarbe“ gab, kann muss man hier verschiedene Lichtfarben unterscheiden. Subjektiv werden aber Leuchtstofflampen mit der technisch gleichen Lichtfarbe wie die Glühbirnen als „kälter“ empfunden. Kompaktleuchtstofflampen sind in den Lichtfarben 2700 K, 4000 K und 6500 K erhältlich. „K“ steht für Kelvin und gibt die Lichtfarbe aus dem Spektrum des sichtbaren Lichtes wieder. In Deutschland werden momentan überwiegend die 4000er Variante vertrieben. Wem diese Lichtfarbe zu „kalt“ ist der könnte auf die 2700 Kelvin Lampe zurückgreifen. Die Lichtfarben sind auch einteilbar in „warmweiß/extra-warmweiß“ für gelbliches glühlampenähnliches Licht und „neutralweiß“ und „tageslichtweiß“ Die Lichtfarbe sollte unbedingt der Beleuchtungssituation angepasst werden.

Bild folgt.

Wikieintrag: Lichtfarbe



Weitere Vorteile


Wesendlich geringer Stromverbrauch, trotzdem die gleiche Lichtleistung

Trotz eines höheren Energiebedarfs während der Produktion (im Vergleich zur Glühbirne), haben die Kompaktleuchtstofflampen eine Positive Energiebilanz.

Geringere Wärmeverluste und längere Lebensdauer, die Lampen wird es in allen möglichen Bauformen und passend für alle Fassungen geben.


Nachteile:

Natürlich haben Kompaktleuchtstofflampen auch Nachteile. So ist hier die bereits oben genannte Vorheizphase genannt, die nur ein verzögertes Einschalten ermöglicht. Auch beim Anschluss an einen Dimmer muss beachtet werden, dass hier ein so genanter Phasenabschnittdimmer verwendet wird. Dieser ist in der Regel etwas teuerer (5Euro) und sollte von einem Fachmann eingebaut werden. Dieser Phasenabschnittsdimmer kann so wie die Leuchtstofflampe selbst ein Brummen im 50 – 100Hz Bereich erzeugen. Dies ist oft abhängig von der Qualität der verwendeten Bauteile und somit nur ein indirekter Nachteil.

Quecksilber und andere giftige Stoffe sind in den Lampen enthalten. Richtig entsorgt und nicht in den Hausmüll geworfen, können die Stoffe wieder recyclet werden.

Derzeit befindet sich eine große Anzahl an minderwertigen Energiesparlampen auf dem Markt, die auf Grund der geringen Qualität nicht alle Anforderung optimal erfüllen. Hier wird aber die EU-Richtlinie ebenfalls angreifen und ab 2015 höhere Anforderungen an die Hersteller stellen. Hier empfielt sich sich gut zu erkundigen und evtl. etwas mehr Geld für eine bessere Lampe auszugeben.

Fazit:

Die Umsetzung der EU Richtlinie ist durchaus sinnvoll. Jedoch muss in Sachen Verbraucherinformation noch viel getan werden. Mit den verwendeten Lichtfarben sehe ich das größte Forschungspotenzial, denn hier steckt die Entwicklung der Leuchtstofflampen noch „in den Kinderschuhen“. Anders als bei der Glühlampe kann hier noch viel optimiert werden. Hier sollte sich der Forschungsstandort Deutschland hervortun und die Entwicklung durch die Elektroindustrie vorantreiben.

Nach dem großen „Contra-CO²“-Hype wundert mich nun die Zurückhaltung bei der Umsetzung der EU-Richtlinie. Alle waren sie der Meinung man muss den Klimawandel aufhalten und den CO²-Ausstoß verringern. Politiker wurden aufgefordert weniger Auto zu fahren. Ständig erklingen die Rufe nach sparsameren Autos.

Dann mal los wirklich was tun für die Umwelt und weg mit der alten maroden Glühbirne

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen